Fluorierte Löschschäume: Umweltschädlich und bald verboten
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) in Schaumlöschmitteln verursachen gravierende Umweltschäden. Aufgrund der Gesundheits- und Umweltrisiken werden diese Substanzen in Zukunft verboten. Betriebe müssen jetzt handeln und auf fluorfreie Alternativen umsteigen.
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Verbotene und bevorstehende Beschränkungen

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Bereits verbotene Substanzen
PFOS, PFOA und C9-C14 PFCA sind in der EU seit Jahren verboten. Vorhandene Löschmittel mit diesen Stoffen müssen fachgerecht entsorgt werden.

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Bevorstehende Beschränkungen
Ab 2024 ist der Einsatz von PFAS-haltigen Löschmitteln de facto verboten. Ausnahmen sind nur für Flüssigkeitsbrände möglich, was die Praxis stark einschränkt.

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Kennzeichnungspflicht
Alle fluorhaltigen Feuerlöscher müssen künftig deutlich gekennzeichnet werden. Besser ist es jedoch, direkt auf fluorfreie Alternativen umzusteigen.
Umstellung auf fluorfreie Alternativen
Brandklasse A
Für Brände mit Feststoffen und schmelzenden Kunststoffen eignen sich Wasserlöscher oder Feuerlöscher mit Effektiv-Salzlösung.
Brandklasse B
Bei Bränden mit brennbaren Flüssigkeiten sind CO2-Feuerlöscher eine gute fluorfreie Alternative.
Schaumlöscher
Für Brandklasse A und B gibt es inzwischen leistungsfähige fluorfreie Schaummittel, die umweltverträglich sind.
Fluorfreie Schaummittel im Detail
Mehrbereichsschaummittel (MBS) und synthetische Schaummittel (S)
Diese fluorfreien Schaummittel sind für Brände mit Feststoffen und nicht-polaren Flüssigkeiten geeignet. Für polare Flüssigkeiten müssen sie den Zusatz "AR" (alkoholbeständig) haben.
Leistungsstufen für große Brände
Für großflächige Brände nicht-polarer Flüssigkeiten sind MBS oder S mit den Leistungsstufen IA/IB oder IIA/IIB erforderlich. Bei polaren Flüssigkeiten ist wiederum der Zusatz AR wichtig.
Umrüstung von Feuerlöschern
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Prüfung
Alter, Kosten-Nutzen und Brandklasseneignung der Feuerlöscher prüfen.
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Kontakt
Mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen, um Umrüstoptionen zu klären.
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Umrüstung
Je nach Feuerlöschertyp kann oft eine Umrüstung auf fluorfreie Löschmittel erfolgen.
Umweltrisiken von Löschschäumen
Schwer abbaubar
PFAS sind in der Umwelt nur schwer oder gar nicht abbaubar und verteilen sich über Flüsse und Meeresströmungen weltweit.
Bioakkumulation
PFAS reichern sich in Lebewesen an und gelangen so in die Nahrungskette, bis hin zu Tieren wie Eisbären.
Hohe Kosten
Die Sanierung von PFAS-Kontaminationen ist sehr aufwendig und teuer, was Betriebe finanziell belastet.
Rechtliche Risiken
Betriebe müssen für mögliche Umweltschäden durch PFAS-Löschmittel haften.
Umweltverträgliche Löschmittel
Wasserlöscher
Für Brände der Klasse A geeignet.
CO2-Löscher
Für Brände der Klasse B geeignet.
Fluorfreie Schaummittel
Für Brände der Klassen A und B geeignet.
Effektiv-Salzlösung
Für Brände der Klasse A geeignet.
Vermeidung von Umweltschäden
Vorsichtige Anwendung
Unabhängig vom verwendeten Löschmittel muss eine direkte Einleitung in Gewässer oder Boden vermieden werden, da Tenside generell eine hohe Toxizität für Wasserorganismen aufweisen.
Sicherheitsdatenblatt prüfen
Auch fluorfreie Schaummittel können Umweltschäden verursachen. Daher ist das Sicherheitsdatenblatt des jeweiligen Produkts zu beachten.
Frühzeitiger Umstieg lohnt sich

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Jetzt umstellen
Schon jetzt sollten keine PFAS-haltigen Feuerlöscher mehr angeschafft oder befüllt werden.

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Übergangsfrist
Nach Inkrafttreten des Verbots haben Betriebe 6 Monate Zeit, um auf fluorfreie Alternativen umzurüsten.

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Langfristige Vorteile
Der frühzeitige Umstieg erspart teure Entsorgungskosten und rechtliche Risiken.
Fazit: Handeln statt Abwarten
Fluorhaltige Löschschäume verursachen gravierende Umweltschäden und werden daher in Zukunft verboten. Betriebe sollten jetzt proaktiv handeln und auf fluorfreie Alternativen umsteigen, um rechtliche Risiken und hohe Kosten zu vermeiden. Mit der richtigen Auswahl an umweltverträglichen Löschmitteln können Brände sicher und effektiv bekämpft werden.
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